Im Mai 1940 deportieren die Nazis mehr als 2500 Sinti und Roma aus dem Westen Deutschlands in das besetzte Gebiet im südlichen Polen.
Sie wurden aus ihren Wohnorten in drei Sammellager in Hamburg, Köln und Asperg gebracht und von dort aus mit Zügen in Arbeitslager und Ghettos deportiert. Viele sterben später an Unterernährung und Krankheiten. Manche werden ermordet.
In der nationalsozialistischen Ideologie sind Sinti und Roma – so wie die Juden – eine „minderwertige Rasse“. Nach der Machtübernahme machen die Nazis den Sinti und Roma das Leben schwer. Sie dürfen ihre traditionellen Berufe, wie Musiker, nicht mehr ausüben. In manchen Städten werden Sinti und Roma dazu gezwungen, in isolierten Lagern zu wohnen, in denen die Lebensumstände sehr schlecht sind. Kinder werden in spezielle Heime gesteckt. Die Nazis sterilisieren zudem Sinti und Roma, sodass sie keine Kinder mehr bekommen können.
Kurz nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, im September 1939, beschließt die SS bereits, dass die etwa 30.000 Sinti und Roma aus Deutschland in Arbeitslager im besetzten Polen gebracht werden sollen. Die Deportation im Mai 1940 ist der erste Schritt. 1942 befiehlt Heinrich Himmler, dass alle Sinti und Roma aus Deutschland und den besetzten Gebieten nach Auschwitz-Birkenau deportiert werden sollen. Die meisten von ihnen werden dort ermordet.
Die Zahl der Opfer beläuft sich auf Hunderttausende.
Die Roma und Sinti nennen den Massenmord an ihrem Volk Porajmos: „das Verschlingen“.